Zur 267. Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG in den Zentralhallen in Hamm am 5. Februar 2019 wurden knapp 230 Zuchtrinder von durchweg guter Qualität angeboten. Bereits der Bullenmarkt war mit erstklassigen Bullen am laufenden Band bestückt, wovon insbesondere die Hornlosfraktion in Auge stach, so dass der Durchschnittspreis deutlich in die Höhe schnellte. Der Rindermarkt war ebenfalls mit erstklassigen Färsen beschickt und traf auf eine starke Nachfrage aus In- und Ausland, was in einem deutlich angestiegenen Durchschnittspreis resultierte. Ein kleines Angebot am Kälbermarkt rundete den durchweg erfolgreichen Auktionstag ab. Der im Januar weiter ausgewiesene Blauzungensperrbezirk reglementierte zwar etliche Landkreise aus dem Sauerland, hatte auf den Marktverlauf der Februarauktion aber nur einen geringeren Einfluss. Sollte sich der Sperrbezirk weiter Richtung Norden ausweiten und weitere Landkreise umfassen, besteht die Gefahr, dass die Exportmöglichkeiten von Rindern weiter oder sogar komplett ausfallen, was deutliche Preiseinbußen beim Verkauf nach sich ziehen könnte. Nur durch eine korrekt durchgeführte und dokumentierte Blauzungenimpfung wird der Export von Rindern aus dem Sperrgebiet heraus in unsere europäischen Nachbarländer weiterhin möglich bleiben. Kurz gesagt: Impfen sichert den Marktzugang.
Hornlosgenetik dominiert am Bullenmarkt
Hornlosgenetik von bester Qualität präsentierte der Bullenmarkt am laufenden Band. Nicht weniger als fünf natürlich hornlose Bullen platzierten sich im Spitzensextett, darunter zwei reinerbig hornlose Deckbullen. Die preisliche Spitze am Bullenmarkt besetzte Emlandy, ein Ems Red PP-Sohn aus der Zucht der Cohaus GbR aus Stadtlohn. Gezogen aus einer leistungs- und inhaltsstoffstarken mit 86 Punkten bewerteten JULANDY-Mutter beeindruckte auch Emlandy selbst auf ganzer Breite und wurde nach langem Bieterwettstreit zum Tageshöchstpreis von 3.000 € einem Züchter aus dem Kreis Coesfeld zugeschlagen. Den preislich zweiten Rang mit einem Steigpreis von 2.800 € teilten sich der hornlose Jedi-Sohn PH Jepo aus der Zucht von Hans-Peter Paeßens aus Uedem und der reinerbig hornlose Luckey-PP-Sohn Luminus aus dem Bestand von Thomas Blömer aus Heek. Beide Bullen wurden aus leistungsstarken Kuhstämmen mit besten Fett- und Eiweißleistungen gezogen und für Kunden aus dem benachbarten Belgien verladen. Gleich drei Bullen wechselten den Besitzer zum Preis von 2.500 €. Ein PACE RED-Sohn aus der Zucht von Rainer Thoenes wechselte in einen Zuchtbetrieb im Kreis Lippe. Thomas Blömer war mit einem Ems Red PP-Sohn, der zukünftig im Kreis Coesfeld zum Einsatz kommen wird, ein weiteres Mal erfolgreich. Und Franz-Josef Aussel aus Rheda-Wiedenbrück präsentierte einen reinerbig hornlosen Power PP-Sohn im Ring, den sich ein Züchter aus Baden-Württemberg sicherte. Der Durchschnittspreis am Deckbullenmarkt erhöhte sich gegenüber dem Vormonat deutlich und betrug am Ende 1.845 €.
Qualitätsfärsen sorgen für sehr flotten Marktverlauf
Die Qualität der aufgetriebenen 165 Färsen konnte durchweg überzeugen und traf auf eine gute Nachfrage aus dem Inland sowie aus Spanien, Italien, Belgien und den Niederlanden. Gleichzeitig waren Rinder mit leichten Schwächen in puncto Einsatzleistung und Exterieur nur vereinzelt im Angebot, und so schnellte der Durchschnittspreis auf 1.817 € im Mittel deutlich in die Höhe. Teuerste Färse des Tages war eine Milford P-Tochter aus dem Bestand von Ludger Sondermann aus Bocholt. Sie stammte aus dem RUW-Embryonenimportprogramm und beeindruckte mit einem tadellosen Exterieur, gepaart mit Hornlosigkeit. Ein Züchter aus dem Kreis Kleve sicherte sich den Zuschlag mit dem Gebot von 2.700 €. Mit der Diamondback-Tochter RH Madrid, gezogen aus einem leistungsstarken Kuhstamm, war Antonius Richter aus Salzkotten erfolgreich. RH Madrid präsentierte sich mit einem schön ausbalancierten festansitzenden Euter und wurde zum Gebot von 2.500 € an einen Züchter aus Schleswig-Holstein verkauft. Dicht auf folgten vier weitere Topfärsen, die zum Steigpreis von 2.400 € in neue Besitzerhände wechselten. Aus der Zucht von Heinz Hesse aus Bad Wünnenberg stammte eine Moonboy-Tochter, die im Kaufauftrag für einen Züchter aus Bayern ersteigert wurde. Agatha Weber aus Unna war mit einer Apoll P-Tochter erfolgreich, die sich ein niederländischer Stammkunden sicherte. Und Christoph Wissling aus Ahlen war mit einer Epic-Tochter und einer SHORT CUT-Tochter gleich zweimal erfolgreich. Beide Spitzenfärsen wurden am Abend Richtung Belgien verladen.
Kleines Angebot am Zuchtkälbermarkt
Das Angebot am Jungrinder- und Kälbermarkt war mit 27 Jungrindern und Zuchtkälber recht überschaubar. Die drei Jungrinder erzielten einen Durchschnittspreis von 447 €. Die Zuchtkälber wurden für 267 € im Mittel zugeschlagen. Den Höchstpreis am Kälbermarkt sicherte sich Bernhard Höhler aus Brechen mit einer Hartley-Tochter gezogen aus einer BOARD-Mutter. Ein Züchter aus dem Kreis Coesfeld erhielt den Zuschlag mit dem Gebot von 480 €. Mit einer Loyol-P-Tochter aus DEEDLE-Mutter war Bernhard Höhler ein weiteres Mal erfolgreich. Dieses erstklassige Kalb wechselte in einen Bestand im Kreis Borken. Zum Steigpreis von 360 € folgten einen BALU-Tochter aus der Zucht von Georg Ingenerf aus Xanten und eine EPOCHAL-Tochter, gezogen von Rudolf Kleining aus Velen. Beide Tiere wechselten in den Kreis Soest.
Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, den 05. März 2019 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen auf der Internetseite unter www.ruweg.de zum Download bereit.
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