Zuchtviehauktion in Fließem

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    Diese gut ausbalancierte, genetisch hornlose Copper P-Tochter von Stefan Struben aus Dahlem reist für 1.950 € nach Italien. © Gerd Grebener
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    Das größte Rind der Zuchtviehversteigerung, eine sehr leistungsbereite Missouri-Tochter von Peter Meutes aus Rommersheim, melkt zukünftig in Belgien. Wie gewohnt hat die Auszubildende Katharina Honert die Tiere aus dem Stall perfekt präsentiert und alleine vorbereitet. © Gerd Grebener
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    MatisseRed x Tableau. Eine gelungene Anpaarung und ein tolles Rind mit hoher Einsatzleistung gefielen auch den Belgiern. Alfred Bormann aus Biesdorf erhielt 2.000 € im Zuschlag. © Gerd Grebener
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    Da freuen sich Sarah Bonifas und ihre Tochter. Ihre MatisseRed-Tochter brachte 2.100 € im Zuschlag für Belgien. © Gerd Grebener
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    Eine richtig tolle Leistungsfärse mit sehr viel Kraft und Ausstrahlung präsentierte Christian Bange aus Seibersbach und erhielt dafür 2.200 € im Zuschlag von einem italienischen Kunden. © Gerd Grebener

Nach den vielen kalten Tagen mit frostigen Nächten war es zur Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG am Donnerstag, den 16. Mai 2019, seit einigen Tagen richtig frühlingshaft schön. Darauf haben die Landwirte gewartet und es gab kein Halten mehr, der erste Schnitt will eingebracht werden, wo er doch der wichtigste für das kommende Futterjahr ist. Die Konsequenz war klar: Die heimischen Käufer hatten alles andere im Sinn als zur Auktion zu kommen. Somit ersteigerten Kunden aus Belgien und Italien über drei Viertel des überschaubaren Angebots. Die Blauzungenkrankheit (BTV) bereitet zusätzlich große Probleme. Neue Bestimmungen erschweren nicht nur den Kälberhandel, auch das Zuchtrindergeschäft wird dadurch erheblich erschwert. Rheinland-Pfalz und das Saarland liegen vollständig im Sperrgebiet und an dieser Stelle sei noch einmal ausdrücklich an alle Rinderhalter appelliert, ihre Bestände unter Impfschutz zu stellen.     

 

Dezente Nachfrage am Bullenmarkt

Bei den Bullenkäufern waren nur die gekommen, die wirklich ganz speziell einen Bullen ausgesucht hatten. So konnten von den 10 gekörten Jungbullen am Ende nur 2 verkauft werden. Beide Bullen sind rotbunt, hornlos und genomisch getestet. Tobias Reiter aus Perl bot einen sehr fundamentstarken und milchtypischen Lucky-PP-Sohn aus einer Apoll P-Mutter und Kanu P-Großmutter zum Verkauf an. Diesen gut entwickelten Bullen ersteigerte ein belgischer Kunde für 2.000 €. Alfred Bormann aus Biesdorf erhielt 1.600 € für seinen Pace Red-Sohn aus einer Rowen-Red-Mutter und Sympatico-Großmutter aus dem Embryonen-Importprogramm. Bei einem genomischen Zuchtwert von 138 erhielt den Zuschlag ein Milchviehhalter aus Hessen.  

Eine Zweitkalbskuh aus dem Zuchtstall Zens, Musweiler, ersteigerte ein belgischer Kunde für 1.950 €. Diese rotbunte Desmond-Tochter bestach durch ihr außerordentliches Euter und ihre Klarheit im Fundament. Stefan Struben aus Dahlem erlöste für seine Goldday-Zweitkalbskuh 1.700 €.

 

Hohe Preise nur für allerbeste Qualität

Der Bedarf bei den abgekalbten Holsteinfärsen war wesentlich höher als das Angebot. Doch die Kunden waren nicht bereit, jedes Rind zu jedem Preis zu kaufen. Rinder mit Mängeln mussten deutliche Preisabschläge hinnehmen. Bei guten Einsatzleistungen in der Milchkontrolle und ohne Fehler im Exterieur konnte der Auktionator Mathias Mertes die Gebote flott entgegennehmen. Leider traf dies nicht immer zu.

Das kompletteste Paket hatte bei dieser Versteigerung Christian Bange aus Seibersbach zu bieten. Seine schwarzbunte Dempsey-Tochter hatte eine Top-Einsatzleistung und war selbst im Exterieur ohne Tadel. Mit einem besten Euter, ganz trockenen Gelenken und wunderbaren Übergängen erlöste sie gemeinsam mit einer weiteren den Tageshöchstpreis von 2.200 €, den ein italienischer Kunde bereit war, zu zahlen. Peter Meutes aus Rommersheim freut sich ebenfalls über 2.200 € für das größte und stärkste Rind der Mai-Versteigerung. Seine Missouri-Tochter PM Ferry produziert aktuell über 40 kg Milch und dies mit einem sehr fest ansitzenden, drüsigen Euter. Diese sehr große, dunkel gezeichnete Holstein-Färse hat mit Galaxy und Shottle sehr hochleistende Mütter, die beide in der Spitze fast 14.000 kg Milch produziert haben. Alles Gründe für einen belgischen Käufer, hier nicht locker zu lassen. Derselbe Kunde ersteigerte auch die preislich folgenden Rinder zu jeweils 2.100 €. Dies waren eine MatisseRed aus dem Zuchtstall von Herbert Bonifas, Scheitenkorb, der man ihre Leistungsbereitschaft ansah. Die zweite in dieser Preisklasse ist eine Nuance RDC, PM Kirsten, vom Züchter Peter Meutes aus Rommersheim. Sie hat mit 88 und 85 Punkten hoch bewertete Mütter, die durch ihre hohen Lebensleistungen zu überzeugen wissen. Mutter und Großmutter haben jeweils 7-mal gekalbt. MatisseRed ist ebenfalls der Vater von Lea, einer rotbunten Holsteinfärse aus der Zucht von Alfred Bormann, Biesdorf. Mit der 87 Punkte eingestuften Tableau-Mutter und 88 Punkte eingestuften Pagewire-Großmutter stehen 2 hoch bewertete Dauerleistungskühe im Stammbaum, die mit Leistungen von fast 14.000 kg Milch aufwarten können. Ein belgischer Kunde war bereit, für dieses Leistungspaket 2.000 € zu investieren.

 

Rinder mit zu geringen Einsatzleistungen und Fehlern im Exterieur mussten deutliche Preisabschläge hinnehmen, so dass sich letztendlich der Durchschnittspreis unter dem des Vormonats einpendelte. Der Bedarf an guten Holsteinfärsen ist weiterhin sehr hoch. Es gilt aber weiterhin der dringende Appell die Blauzungenimpfung durchzuführen!     

 

Die nächste Zuchtviehversteigerung in Fließem findet am Donnerstag, den 13. Juni 2019, statt. Anmeldeschluss hierfür ist Montag, 27. Mai 2019. Transportmöglichkeiten in alle Regionen, gewissenhafte Erfüllung von Kaufaufträgen, Kataloge und nähere Informationen erhalten Sie bei der Rinder-Union West eG, Hamerter Berg 1, 54636 Fließem, Tel. 06569 9690-0, Fax 9690-99. E-Mail: HReifer@ruweg.de / www.ruweg.de.

 

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