Qualitätsfärsen waren heiß begehrt

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Nicht nur der strahlende Sonnenschein sorgte am 2. März 2022 in der RUW-Arena in Hamm für zufriedene Gesichter, sondern auch die erfreuliche Preisentwicklung am Färsenmarkt.

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    Eine Verkaufskollektion die auch als Nachzuchtgruppe ein hervorragendes Bild abgegeben hätte. Diese beeindruckende Kollektion aus der Zucht von Hartmut Landwehr aus Steinhagen könnte auch mit dem Titel „HOTSPOT hoch 3“ überschrieben werden, denn es handelt sich um drei Töchter des beliebten RUW-Vererbers HOTSPOT P, die für 2.600 €, 2.300 € und 2.100 € an Kunden aus Belgien, Bayern und dem Kreis Coesfeld verkauft wurden. © Klemens Oechtering
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    Teuerste Färse der Märzauktion in der RUW-Arena in Hamm war diese körper- und euterstarke Swift-Tochter (Kat.-Nr. 94) aus der Zucht von Heinz Josef Rudolphi aus Bad Lippspringe. Ein Züchter aus dem Kreis Recklinghausen setzte sich gegen die zahlreichen Mitbieter mit dem Gebot von 2.900 € durch und sicherte sich diese typstarke junge Färse für seinen Betrieb. © Klemens Oechtering
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    Aus der Zucht von Gerold Pentrup aus Ascheberg stammte diese natürlich hornlose BATCH P-Tochter (Kat.-Nr. 139), die mit einer Einsatzleistung von knapp 40 kg Milch und einem tadellosen Exterieur überzeugte und für 2.500 € einem Züchter aus dem Kreis Steinfurt zugeschlagen wurde. © Klemens Oechtering
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    Feinzellig und mit einem trockenen Fundament präsentierte sich diese Joplin-Tochter (Kat.-Nr. 166) aus der Zucht von Hartmut Landwehr aus Steinhagen im Auktionsring. Ein Züchter aus dem Hochsauerlandkreis erhielt den Zuschlag beim Gebot von 2.600 €. © Klemens Oechtering

Bei der 304. Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG standen knapp 200 Bullen, Rinder, Kühe und Jungtiere zum Verkauf. Der Bullenmarkt zum Start der Auktion verlief noch etwas verhaltener als im Vormonat. Am Färsenmarkt entwickelte sich aber gleich von Beginn an ein sehr intensives Bietgeschehen, welches insbesondere von den Käufern aus dem Inland aber auch einigen Kunden aus Italien, Belgien und den Niederlanden bestimmt wurde. Die durchweg gute Qualität der zum Verkauf vorgestellten Färsen tat ihr übriges und so schnellte der Durchschnittspreis auf 2.132 € auf ein neues Höchstniveau. Der abschließende Kälbermarkt verlief ebenfalls zügig und wurde komplett geräumt.

3.000 € für SOLITAIR-Sohn

Der Deckbullenmarkt war mit 33 verbandsanerkannten Bullen gut bestückt. Während sich für etliche Bullen, insbesondere aus der Hornlosfraktion ein reges Bietgeschehen mit Steigpreisen von 2.000 € und darüber entwickelte, verblieben am Ende mehrere Bullen nachfragebedingt im Überstand. Der Durchschnittspreis pendelte sich bei 1.619 € nahezu auf dem Preisniveau des Vormonats ein. Teuerster Bullen der Märzauktion war wie im Februar wieder ein SOLITAIR P-Sohn. Aus der Zucht der Lölfer & Guhle GbR aus Steinfurt stammte Solpe, ein hervorragend entwickelter natürlich hornloser Bulle, der sich auf tadellosem Fundament mit viel Harmonie im Auktionsring präsentierte. Gezogen aus einer leistungsstarken Kuhfamilie mit Höchstwerten von über 5 % Fett und 3,70 % Eiweiß könnte Solpe auch mit einem Gesamtzuchtwert von gRZG 140 überzeugen. Ein Züchter aus dem Kreis Wesel sicherte sich nach langem Bieterwettstreit den Zuschlag für diesen hochinteressanten Bullen mit dem Gebot von 3.000 €. Auf dem preislich zweiten Rang folgte Greenstar, ein GREENWICH-Sohn aus der Zucht von Ludger Kuhlage aus Warendorf. Greenstar wurde aus einer COVER-Mutter gezogen und zum Steigpreis von 2.400 € in einen Zuchtbetrieb im Kreis Paderborn verkauft. Thomas Blömer aus Heek stellte einen Mirand PP-Sohn zum Verkauf, der mit der Modest-Tochter Lady Gaga EX-97 eine der bekanntesten und auf zahlreichen Schauen erfolgreichen Kuh im Pedigree führte. Ein Käufer aus dem Kreis Soest erhielt den Zuschlag beim Gebot von 2.300 €. Den Steigpreis von 2.200 € erzielten ein reinerbig hornloser BARMAN PP-Sohn aus der Zucht von Franz-Josef Aussel aus Rheda-Wiedenbrück und ein hornloser SANSEO P-Sohn aus der Zucht von Manfred Robert aus Vreden, die zukünftig im Kreis Kleve bzw. im Ruhr-Lippe-Kreis zum Deckeinsatz kommen werden. Das Sextett der Spitzenbullen vervollständigte ein weiterer reinerbig hornloser SOLITAIR P-Sohn, der zum Steigpreis von 2.000 € an einen Züchter aus dem benachbarten Hessen verkauft wurde.

Neuer Höchstpreis am Färsenmarkt

Schon beim morgendlichen Rundgang durch die Stallgassen ließ ein Blick auf die aufgestallten Rinder einen guten Auktionsverlauf erwarten. Bis auf wenige Ausnahmen überzeugten die Verkaufsfärsen mit sehr ansprechenden Einsatzleistungen und einem meist tadellosen Exterieur. Blieb letztlich nur eine Frage bis zum Auktionsbeginn offen: Werden die Käufer aus dem In- und Ausland bereit sein, das Preisniveau zu erfüllen, welches auf der Käuferseite erwartet wurde – und sie waren es, denn am Ende der Auktion wurde mit 2.132 € im Durchschnitt ein neuer Höchstpreis am Färsenmarkt in der RUW-Arena in Hamm erreicht. Dabei erzielten mehr als drei Viertel der Verkaufsfärsen einen Steigpreis von 2.000 € und darüber. Den Höchstpreis sicherte sich Heinz-Josef Rudolphi aus Bad Lippspringe mit einer körper- und euterstarken Swift-Tochter, die über ihre Mahuva-Mutter Kara VG-86 auf einen leistungs- und inhaltsstoffstarken Kuhstamm zurückgeht. Ein Züchter aus dem Kreis Recklinghausen bewies den längsten Atem beim Bieten und setzte sich mit dem Gebot von 2.900 € erfolgreich gegen die zahlreichen Mitbieter durch. Gleich fünf Mal wurde der Zuschlag erst bei einem Steigpreis von 2.600 € erteilt. An einen belgischen Kunden wurden eine Kingboy-Tochter aus der Zucht von Bernd Lösing aus Vreden und eine HOTSPOT P-Tochter aus der hervorragenden Betriebskollektion von Hartmut Landwehr aus Steinhagen verkauft. Aus der Köster KG aus Steinfurt stammten eine Artisan-Red-Tochter und eine Escobar-P-Tochter, die zukünftig in Zuchtbetrieben im Kreis Kleve und in Niedersachsen ihre Leistung erbringen werden. Die letzte im Bunde war eine Joplin-Tochter, die ebenfalls von Hartmut Landwehr zum Verkauf vorgestellt wurde und einem Züchter aus dem Hochsauerlandkreis zugeschlagen wurde. Alle Färsen konnten auf der ganzen Breite, angefangen bei der Einsatzleistung bis hin zu den Exterieureigenschaften, überzeugen, ebenso wie die nächsten sieben Färsen, die einen Steigpreis von 2.500 € erzielten.

Zügiger Kälbermarkt

Am Jungrinder- und Kälbermarkt standen insgesamt 18 Tiere zum Verkauf. Die Nachfrage gestaltete sich durchweg zügig, so dass sich die Preise bei 610 € für Jungrinder und 339 € für die Zuchtkälber einpendelten. Aus der Zucht von Ernst A. Schulte Uffelage aus Lienen stammten die beiden Jungrinder, eine SPUTNIK RDC-Tochter und eine GLOBAL-Tochter, die für 640 € und 580 € in einen Zuchtbetrieb im Kreis Coesfeld verkauft wurden. Eine Casanova-Tochter aus der Zucht von Hermann-Josef Bonhoff aus Raesfeld war das teuerste Zuchtkalb des Auktionstages und brachte mit der Rasse Braunvieh etwas mehr Farbe in den Ring. Es wechselte für 440 € im Zuschlag in einen Zuchtbetrieb im Kreis Höxter. Für 400 € folgten eine natürlich hornlose HOKAIDO PP-Tochter aus der Zucht von Karl Heinz Richwin aus Detmold und eine ebenfalls hornlose Seven Up-Tochter aus dem Bestand der Goerlich/Graf von Kerssenbrock GbR aus Borgholzhausen, die in Betriebe im Kreis Borken und im Ruhr-Lippe-Kreis verkauft wurden.

Die nächste Zuchtviehversteigerung der Rinder-Union West eG in Hamm findet am Dienstag, 5. April 2022 statt. Auktionskataloge können bei der RUW unter 0251/9288-226 angefordert werden und stehen unter www.ruweg.de zum Download bereit.

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