Im Vorhinein der Auktion führten die erfreulich hohen Anmeldezahlen dazu, dass neben Interessenten aus dem nahen Ausland auch heimische Kunden Interesse am Auktionskontingent signalisierten. Die Ausbreitung des Blauzungenvirus in den benachbarten Niederlanden machte den Verantwortlichen bereits in der Vorwoche der Auktion große Sorgen. Dass jedoch am späten Vorabend der Auktion ein Verdachtsfall in einem rheinischen Landkreis gemeldet worden ist, hat die Planungen vollständig durcheinander gerüttelt. Der Ablauf der Auktion musste mehrfach angepasst werden. Ein großer Dank gilt hier dem kompletten Auktionsteam, welches durch enorme Flexibilität und großen Einsatz erst möglich gemacht hat, die Auktion durchzuführen. Ebenso ist den Beschickern zu danken, die trotz mehrfacher Verschiebung des Anlieferungszeitpunktes und Ungewissheit über die Nachfrage der Kunden, ihre Tiere anlieferten. Des Weiteren muss auch den Kunden für ihre Ausdauer bzw. das Abwarten auf den Auktionsbeginn ein Dank ausgesprochen werden.
Alles in allem bleibt festzuhalten, dass das Zusammenspiel zwischen Auktionsteam, Beschickern und Kunden an diesem Tag hervorragend war und schlussendlich zu diesem Auktionsergebnis in den Abendstunden geführt hat.
Ruhige Nachfrage nach Bullen
Nachdem die Auktionsreihenfolge an die besondere Situation angepasst worden war, wurden die Bullen nicht wie üblich am Anfang der Auktion, sondern erst nach ca. der Hälfte der Rinder versteigert. Von Seiten der Beschicker wurde ein Kontingent von insgesamt 10 Deckbullen aufgetrieben. Bei einem Überstand von 2 Deckbullen lag der Durchschnittspreis bei soliden 1.619 €. Den Tageshöchstpreis erzielte Rainer Thoenes, Kalkar, mit einem hervorragend entwickelten Mahomes-Sohn. Dieser aus einer leistungsbereiten und hochbewerteten Mutterlinie stammende Bulle überzeugte einen Kunden aus dem Kreis Kleve vollkommen. Er sicherte sich diesen Bullen für 1.900 €. Ein Foreman-Sohn, ebenfalls von Rainer Thoenes gezogen wurde für 1.800 € einem Heinsberger Zuchtbetrieb zugeschlagen. In Belgien wird der von Hermann-Josef Bonhoff, Raesfeld, ausgestellte und hervorragend entwickelte Gladius-Sohn in den Deckeinsatz gehen. Dieser Bulle erzielte 1.700 €.
Zügiger Verlauf des Färsenmarktes
Am Morgen des Auktionstages entschieden die Verantwortlichen der Auktion auf Grund der unklaren Situation alle Rinder und Kühe zu melken. Trotz der noch nicht vorhandenen Euterfülle präsentierten sich die Tiere im Stall und im Auktionsring hervorragend. Nachdem gegen 14 Uhr mit der Versteigerung der Tiere begonnen werden konnte, entwickelte sich rasch ein flotter Markt. Von Beginn an wurde seitens der anwesenden Käufer zügig geboten und die Preise für korrekte und leistungsbereite Färsen durchbrachen schnell die 2.200 €-Marke. Generell war das Qualitätsniveau der Oktoberauktion sehr ansprechend und eine gute Werbung für die Rinderzucht.
Der Tageshöchstpreis von 3.000 € wurde gleich fünfmal erreicht. Ludger Sondermann aus Bocholt erzielte diesen Zuschlagspreis gleich zweimal. Zum einen mit einer Circus-Tochter und zum anderen mit einer Capone-Tochter. Beide überzeugten mit überragendem Exterieur und hoher Einsatzleistung. Die Circus-Tochter sicherte sich ein Luxemburger Kunde. Die Capone-Tochter wird eine Herde eines Weseler Zuchtbetriebes bereichern. Ein weiterer Kunde aus dem Kreis Wesel sicherte sich gleich zwei Rinder aus dem 3.000 € Bereich. Zum einen eine von Bernhard Heller aus Borken ausgestellte Crown Red-Tochter, die nicht nur durch ihren eindrucksvollen Körper überzeugte. Zum anderen trat eine Masterkey P-Tochter, angeboten von Rainer Thoenes, Kalkar am Auktionsabend die Reise in diesen Stall an. Die fünfte im Bunde wurde von Karl-Heinz Steffens aus Hürtgenwald angeboten. Diese leistungsbereite Färse mit hoher Einsatzleistung verstärkt zukünftig eine Herde in Italien.
Preislich folgten acht Tiere mit einem Zuschlagpreis von 2.900 €. Gleich dreimal war hier Georg Dammen, Bedburg-Hau, erfolgreich. Er erzielte diesen Zuschlagspreis mit einer Euclan-, einer Stormy Red- und einer Hulk P-Tochter. Hubert Peerenboom, Kalkar, präsentierte eine körperstarke Simon P-Tochter. Die Boßmann GbR, verkaufte für diesen Preis eine Etesian-Tochter. Weiterhin wurde dieser Steigpreis von Rainer Thoenes, mit einer Pace Red-Tochter, von Karl-Heinz Steffens, Hürtgenwald mit einer Heidur-Tochter sowie von der Sander GbR aus Hünxe mit einer Lobby-Tochter erreicht. Gekauft wurden diese Tiere von Kunden aus Italien, Luxemburg sowie dem Kreis Wesel.
Erfreulich ist, dass die sehr gute Qualität der aufgetriebenen Tiere in Verbindung mit der dazu passenden Nachfrage trotz der vielen Hürden am Auktionstag am Ende zu einem äußerst zufriedenstellenden mittleren Zuschlagpreis von 2.206 € führte.
Das ausgewogene Verhältnis der inländischen sowie ausländischen Kunden sorgte für den guten Verlauf der Auktion. Abzuwarten gilt nun, wie sich das Marktgefüge auf Grund der zu erwartenden Blauzungeneinschränkungen verschiebt.