Zuchtworkshop in Borken – von Mendel und Herdentypisierung bis hin zum Exterieur

  • RUW eG
    Rund 30 Teilnehmer haben sich am vergangenen Samstag in Borken auf die Suche nach den Spuren der Zucht gemacht.

Am Samstag, den 30.11.2024 lud der RUW Jungzüchterverein zum diesjährigen Zuchtworkshop in Borken ein. Ca. 30 Teilnehmer im Alter von 10 bis 24 Jahren machten sich an diesem Tag auf die Suche nach den Spuren der Zucht. 

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Simon Rückels und den Standortleiter der Besamungsstation der RUW in Borken Dr. Ulrich Janowitz, fand zunächst die Vorstellung der Besamungsstation vor Ort statt. Dr. Janowitz führte die Jungzüchter zunächst zum Bullwalk. Hier wurden extra für unsere Jungzüchter an diesem Samstag Bullen vorgestellt. Los ging es mit dem töchtergeprüften Bullen Simon P. Ein gigantischer Bulle betrat den Bullwalk und die Jungzüchter waren sichtlich beeindruckt. Christoph Niehues-Pröbsting, Zuchtberater der RUW, und Dr. Ulrich Janowitz kommentierten die Bullen. An Simon P erklärten Sie zum Beispiel das Prinzip der Wackelhörner und was es damit auf sich hat. Anschließend folgte das Phänomen der Rotbuntzucht. Solitair P, welcher definitiv seinen Fußabdruck in der Rotbuntzucht hinterlassen hat, zeigte sich sehr entspannt und ruhig an diesem Samstagmorgen. Wieder zurück zu den schwarzbunten Bullen wurde Arizona unseren Jungzüchtern gezeigt. Jeder unserer Jungzüchter kennt diesen Bullen, sei es über die Social-Media-Kanäle oder über den Einsatz im eigenen Betrieb. Dr. Ulrich Janowitz erläuterte, dass Arizona im letzten Jahr mit Abstand der meist eingesetzte Bulle war und wir durften ihn live und in Farbe sehen. Er steht absolut für das Zuchtprogramm der RUW - Nachhaltigkeit. Er verspricht Gesundheit und Nutzungsdauer. Zeitgleich auf dem Bullwalk wurde sein Sohn Argentum hereingeführt. Augenscheinlich sahen sich beide Bullen sehr ähnlich. Argentum ist knapp 16 Monate alt und noch sehr jugendlich. Es werden große Erwartungen in ihn und die Zuchtwertschätzung im April gesetzt. Last but not least wurde den Jungzüchtern Handout P gezeigt. Ein rotbunter Hornlosbulle mit schwarzbunter Blutlinie. Die Fragen vom Zuchtberater Christoph Niehues-Pröbsting an die Jungzüchter wie z.B. „mit welcher Wahrscheinlichkeit wurde Handout P rotbunt?“ zeigten, dass bereits Wissen der Zucht bei unseren Jungzüchtern vorhanden ist. Dr. Ulrich Janowitz führte die Jungzüchter anschließend weiter Richtung Sprungraum und Labor. Die Bullen samen immer montags und donnerstags ab. Mit Blick auf das Labor von oben erklärte er die routinierten Abläufe. Dieser Einblick in den Bullwalk und die Besamungsstation bereicherte den Workshop an diesem Tag. 

Anschließend ging es weiter mit dem Programm. Über das Kennenlern-Bingo konnten sich die Jungzüchter untereinander besser kennenlernen und erste Interessen austauschen. Das erste Eis war gebrochen. Danach wurden verschiedene Stationen besucht, wo Themen rund um die Zucht behandelt wurden. Dabei ging es zum Beispiel um die Mendelschen Gesetze. Hier lernten die Teilnehmer anhand von verschiedenen Aufgaben das Uniformitäts-, Spaltungs- und Unabhängigkeitsgesetz kennen. Die jüngeren Teilnehmer lernten malerisch, wie aus der Anpaarung einer schwarzbunten Kuh mit einem rotbunten Bullen ein rotbuntes Kalb entstehen kann. Weiter ging es mit einem Quiz rund um die Herdentypisierung und Zucht. Gestärkt nach einem gemeinsamen Mittagessen beschäftigten sich die älteren Teilnehmer mit dem Exterieur einer Kuh. Melissa Bange, Vorstandsmitglied, erklärte den Aufbau einer Kuh und die Jungzüchter mussten ein vorbereitetes Arbeitsblatt ausfüllen. Zeitgleich lernten die jüngsten Teilnehmer in einer Activity-Runde weitere Begriffe der Zucht kennen und mussten diese erklären, zeichnen oder pantomimisch darstellen. Ein riesen Gaudi für die jüngsten Teilnehmer des Tages. Zum Abschluss erklärte Christoph Niehues-Pröbsting den Bullenkatalog und das Verstehen der Zuchtwerte. Er ging dabei auf die gesamte Seite eines Bullen ein. Zunächst stellte er die Informationen rund um die Abstammung und die Leistung von Mutter, Großmutter usw. vor. Anschließend ging es ans Eingemachte der Zuchtwerte. Wie viele Gesamtzuchtwerte haben wir? Wie ist der RZ€ zu interpretieren? Und sind alle Zuchtwerte eigentlich Maximalzuchtwerte? Dies und noch viele weitere Fragen konnten an dieser Station geklärt werden. 

Zum Abschluss bedankte sich Simon Rückels bei allen Teilnehmern und bei der RUW für Ihre Unterstützung und für diesen erfolgreichen Tag. Ein lehrreicher Workshop-Tag ging zu Ende und alle Jungzüchter sind nun bestens auf das Zuchtquiz im Rahmen des RUW Jungzüchtertages im Januar in Hamm vorbereitet.