Letztlich ist jedem Beschicker klar, dass er sich mit seiner Anmeldung dem Marktgeschehen stellt: Wird genügend Nachfrage generiert, lassen sich auch passende Preise erzielen und umgekehrt. Und am 9. September waren in allen Abteilungen die Tiere zu räumen.
Nur kleiner Bullenmarkt
Der Bullenmarkt war gekennzeichnet durch eine enorme Ausfallquote. So kamen letztlich nur 10 der angemeldeten Bullen erfolgreich zur Herdbuchanerkennung. Die Käufer waren interessiert und bis auf zwei knappe Tiere gingen alle zügig in neuen Besitz über. Dass dabei der mittlere Preis auf ein hohes Niveau angezogen ist, liegt nun mal an dem kleinen, ausgeglichenen Verkaufskontingent. Der Mascalese-Sohn von Johannes Selders, Kerken, bestach durch korrekte Entwicklung und ein klares Fundament. Einem Kunden aus dem Kreis Heinsberg war der Bulle 2300 € wert. Den gleichen Preis erzielte die Zuchtstätte Ludger Tißen, Kleve. Sie stellte einen Audacity-Sohn aus einer Dauerleistungskuhfamilie vor, der sich ebenfalls mit tadellosem Exterieur und sehr guten Beinen den Interessenten zeigte. Ein Klever Zuchtbetrieb sicherte sich diese Genetik.
Ausreichend überregionale Nachfrage
Am Färsenmarkt war von Beginn an klar, dass ausreichend Nachfrage nach den Tieren bestand. Diese Nachfrage kam definitiv nur zu einem kleinen Teil aus dem eigenen Zuchtgebiet – belebt wurde der Markt nachhaltig dadurch, dass am Ende der Versteigerung eine Vielzahl an Tieren ins europäische Ausland verladen werden konnte. Der mittlere Zuschlagpreis liegt mit 1641 € auf einem für die Zeit sehr ordentlichen Niveau. Dabei konzentrierten sich die Zuschlagpreise auch sehr eng um den mittleren Preis. Selbst für allerbeste Färsen war die 2000 €-Grenze kaum zu erreichen. Lediglich dreimal senkte sich der Hammer zum Färsenhöchstpreis von 2100 € und alle drei Färsen verlassen das heimische Zuchtgebiet. Dies war zunächst eine Artes-Tochter von Matthias Bongardt, Rees, und eine Shot Gun-Tochter der Gest GbR, Voerde. Den Abschluss des Spitzentrios bildet eine Ruleto-Tochter aus dem Bestand von Hubert Ollertz-Mertens, Heinsberg. Alle drei Top-Färsen zeichnen sich aus durch schaufähige Präsentation. Sie zeigten ein überdurchschnittlich gutes, festansitzendes Euter und bewegten sich auf klaren Fundamenten. Angesichts der allgemeinen Marktlage dürften die Verkäufer an diesem Tag mit dem am Markt erzielten Ergebnis durchaus zufrieden die Heimreise angetreten haben.
Die nächste Zuchtviehauktion der Rinder-Union West eG findet am 14. Oktober 2015 statt. Anmeldungen für diese Auktion sollten bis Freitag, 25. September 2015 im RUW-Regionalzentrum in Krefeld vorliegen und werden unter Tel. 02151-81899 14 oder per Fax 02151–81899 66 entgegengenommen.
Die Kataloge zu unseren Auktionen können unter www.ruweg.de heruntergeladen werden.
Preisübersicht für Zuchttiere 1097. AV am 09.09.2015 in Krefeld
Auftrieb
Verkauf
Preisspanne €
von bis
Durchschnitts-
preis €
Differenz €
Vormonat
Bullen
10
8
1100
2300
1738
+447
Rinder
117
117
1000
2100
1641
+58
Kälber
2
2
300
350
325
+55
Dr. Werner Ziegler