Begonnen hatte alles schon am frühen Vormittag, als mit den Bambinos, unseren Jungzüchtern zwischen 6 und 11 Jahren, der Vorführwettbewerb seinen Startschuss gab. Hoch motiviert, ehrgeizig und trotzdem mit dem größten Spaß bei der Sache - unsere Bambinos standen einmal mehr in der Zuschauergunst ganz vorne. Unbekümmert aber mit oft erstaunlicher Sicherheit und Souveränität hatten sie ihre Tiere im Griff. Natürlich stand hier wie gesagt nicht der Konkurrenz-, sondern vielmehr der Spaßfaktor im Vordergrund. Trotzdem ließen es sich die beiden klasse richtenden Preisrichter Michael Bodien aus Brandenburg und Kirstin Hohls aus Niedersachsen nicht nehmen, die aus ihrer Sicht besten Vorführer in jeder Klasse einzeln hervorzuheben. Am Ende waren es schließlich Nele Hilb-Kortenbruck, Hamm, Julian Köster, Steinfurt, Alicia Sommer, Laer, Luisa Nießen, Heinsberg, Lukas Landwehr, Steinhagen, Jonas Bünker, Nottuln, Sophie Cremer, Heinsberg und Carolin Luyven aus Kamp-Lintfort, die ihre Klassen gewinnen konnten. Zum Champion aller Bambinos kürten die beiden Preisrichter dann Jonas Bünker und zur Reservesiegerin Sophie Cremer.
Immer professioneller
Dann standen die Entscheidungen in den Klassen der Jungzüchter zwischen 12 und 17 Jahren an. Und es wurde immer professioneller. Nachdem Niklas Theunissen, Kürten, Anna-Lena Heller, Borken und Bettina Hueske, Südlohn mit beeindruckenden Leistungen ihre Klassen gewonnen hatten, kam der Auftritt von Lennert Landwehr aus Steinhagen, dessen kleiner Bruder bereits bei den Bambinos eine Klasse gewinnen konnte. Lennerts Vorführleistung und die unglaubliche Harmonie und Abstimmung, die er zusammen mit seinem Rind, der Raider-Tochter Pandy, vermittelte reichten eben nicht 'nur' zum Klassensieg, sondern überzeugten die Preisrichter dermaßen, dass sie ihm auch den Gesamtsieg in dieser Alterskategorie zusprachen. Damit sicherte sich Lennert nach seinem Reservesieg an gleicher Stelle im vergangenen Jahr erneut einen der wichtigsten Titel, den die deutschen Jungzüchter zu vergeben haben. Den Reservetitelträger in der mittleren Jungzüchter-Kategorie holten sich Kirstin Hohls und Michael Bodien dann aus der vorletzten Klasse. Dort hatte nämlich Katharina Hohns aus Manderscheid mit einer nicht viel schlechteren Leistung als die von Lennert Landwehr ihre Klasse gewonnen. Katharina durfte also den Pokal des Reservesiegers in Empfang nehmen. Aber neben den beiden Siegern sowie den bereits genannten Klassensiegern gab es natürlich noch mehr Gewinner. Mit Vorjahressiegerin Anne Kreutz, Wilsecker, Heidrun Loch, Münstermaifeld, und Christiane Schulte-Kotthoff aus Meschede hatten sich nämlich noch drei weitere Jungzüchter mit fantastischen Leistungen ihre Klassensiege in dieser Kategorie gesichert.
Spitzenleistungen
Warum die RUW-Jungzüchter auch auf nationaler Ebene seit Jahren zur absoluten Spitze gehören, wurde dann spätesten mit Beginn des Richtens in den ältesten Klassen, der Jungzüchter zwischen 18 und 28 Jahren, deutlich. Höchstes Niveau, professionelle Verhältnisse in sämtlichen Entscheidungskriterien, die einen Vorführwettbewerb ausmachen und zudem mit einer Dichte zwischen den einzelnen Jungzüchtern, dass einfach nur das Zuschauen Spaß machen musste. Wie gesagt, die Konkurrenz war stark und lag zudem noch eng beieinander und trotzdem schafften es schließlich wieder einmal zwei bekannte Namen, die beiden Siegertitel unter sich zu verteilen. Nach häufigen zweiten Plätzen in den vergangenen Jahren hatte letztendlich endlich auch einmal Andre Krohn aus Neukirchen alle Trümpfe fest in seiner Hand und gewann den Titel dann verdient vor Johannes Diehl aus Erzenhausen, der vor allem während seines Klassensieges kaum einen Fehler zugelassen hatte. In Diehls Klasse hatten nämlich mit Jens Knüppel und Hendrik Wekner alles andere als unbekannte Jungzüchter hinter dem späteren Reservesieger das Nachsehen. Die beiden weiteren Klassensiege in der Königsrubrik der ältesten Jungzüchter sicherten sich Benjamin Pieper aus Halver und Jürgen Krämer aus Manderscheid.
Tierbeurteilungswettbewerb
Mit der unglaublichen Teilnehmerzahl von 110 Jungzüchtern stieß schließlich auch der Tierbeurteilungswettbewerb auf eine kaum für möglich gehaltene Resonanz. Auch hier konnten sich alle Jungzüchter in zwei Alterskategorien beweisen. Zuerst mussten für zwei Kühe Noten in allen 17 offiziell auch für die Zuchtwertschätzung relevanten linearen Merkmalen vergeben werden, um anschließend beide Kühe auch auf der Grundlage der vier Merkmalskomplexe (Milchtyp, Körper, Fundament und Euter) einzustufen. Als dritte Aufgabe galt es, eine Klasse mit sechs Kühen (5 Gibor- und 1 Lantris-Tochter) zu richten. Den Referenzwert, an dem sich alle Teilnehmer letztendlich zu messen hatten, lieferte unser RUW-Chefklassifizierer Dr. Klaus Hammen aus Münster. Sowohl im Mannschaftswettbewerb (insgesamt 31 (!!!) Teams) wie auch im Einzellwettbewerb waren die Abweichungspunkte zum 'Hammen-Ergebnis' also das Maß der Dinge. Das Ergebnis war eindeutig. Anne Kreutz aus Wilsecker, die auch bereits ihre Klasse beim Vorführwettbewerb gewonnen hatte, setzte einem erfolgreichen Tag noch die Krone auf. Mit nur 63 Abweichungspunkten gewann sie souverän die Gesamtkonkurrenz und somit auch unangefochten diejenige der jüngeren Teilnehmer. Aber damit nicht genug, denn Anne folgte in der direkten Rangierung niemand anderes als ihr eigener Bruder Thomas, der mit 67 Abweichungspunkten die Konkurrenz der älteren Teilnehmer für sich entschied und hinter seiner Schwester den Gesamtrang 2 belegte. Hinter Anne platzierten sich in der Kategorie der jüngeren Jungzüchter Stefanie Bläker, Borken, auf Rang 2 und Martin Knobloch, Zweibrücken, auf Rang 3. Zweiter bei den älteren Jungzüchtern wurde Manuela Molitor, Seimerich, vor Jens Knüppel aus Ennepetal. Nach dem dominierenden Abschneiden der Geschwister Kreutz und dem dritten Mannschaftsteilnehmer Manuela Molitor war es ein leichtes Rechenspiel, dass der JZC Eifel dann auch den Pokal für die beste Mannschaft in Empfang nehmen durfte. Den zweiten Rang sicherte sich übrigens das Team 'Kuhflüsterer' mit Johannes Diehl, Martin Knobloch und Jürgen Krämer.
Hendrix Cup
Unter dem klangvollen Namen 'Hendrix-Cup', der seinen Namen durch den von den RUW-Jungzüchtern neu gewonnen Sponsor Hendrix Utd. in Goch erhalten hatte, konkurrierten im dritten Wettkampfabschnitt des Jungzüchtertages die jeweils beiden besten Typtiere jeder Klasse aus dem Vorführwettbewerb gegeneinander. Jetzt zählte also nur noch das Tier selber, Vorführleistungen oder das Alter der Tiere oder Vorführer spielten keine Rolle mehr. Den Sieg vergaben die beiden Preisrichter schließlich an Judy, eine unglaublich feine und ausgeglichene einjährige Lee-Tochter aus einer VG-86 Bartram aus dem Stall der Rübru GbR in Wissen. Reservesiegerin im Typwettbewerb wurde My Lady, eine Titanic-Tochter aus der bekannten Encore-Tochter Madonna VG-86 (Tri-Day Ashlyn-Familie) von Jochen Schulze, Welver. Dass der Jungzüchtertag von einer guten Stimmung getragen wurde und eigentlich über den gesamten Tag von einer super Kulisse nur positive Stimmen zu hören waren, spiegelte schließlich auch der abschließende Rock im Ring wieder. Gute Musik, jede Menge zufriedener und gelöster Jungzüchter und mehr als nur wenige 'erwachsene Züchter', die sich ebenfalls in eine lange Nacht stürtzten.
Heinrich Schulte hat mit seiner Kamera wieder viele Impressionen und Momente des Jungzüchtertages eingefangen.
Die Fotogalerie ist unter folgender Adresse zu finden:
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Schaut einfach mal rein - es lohnt sich!!
Erbebnisse vom RUW-Jungzüchtertag am 06.01.2006 in Hamm
Tierbeurteilungswettbewerb - Einzelwertung
1
14
63
2
67
3
69
4
69
5
20
70
6
17
70
7
12
72
8
27
72
9
21
75
10
80
Tierbeurteilung Mannschaft
1
66,33
2
76,00
3
84,33
Prämierungsergebnis 14. RUW-Jungzüchter Vorführwettbewerb
4
6
2
7
3
1
12
13
8
9
10
11
14
16
19
19a
20
21
22
17
18
26
24
23
25
27
28
30
34
37
31
35
33
36
32
41
43
38
39
40
42
44
50
51
54
56
57
55
52
54
56
57
1a
1 b
1 c
1 d
1 e
1 f
1 g
1 h
61
58
59
62
64
60
63
65
73
72
68
66
71
74
70
83
76
78
80
79
82
77
81
85
84
89
88
87
91
86
90
92
99
94
96
95
97
105
93
102
107
103
106
104
108
101
100
114
116
112
113
110
109
111
120
121
118
122
119
117
123
1a
1 b
1 c
1 d
1 e
1 f
1 g
1 h
130
129
127
132
123a
131
124
128
133
134
139
135
137
138
136
145
146
143
147
140
144
149
155
156
153
154
157
150
151
* Bei den Bambinoklassen wurden nur die ersten zwei rangiert. Alle anderen waren gemeinsam auf dem dritten Rang.
Prämierungsergebnis Typwettbewerb Hendrix-Cup
1b
1c
1d
1e
1f
1g
19a
V: Colby Red
Bes.: Köster KG, Steinfurt 1
12
2
20
37
3
24
34
V: Raider
Hartmut Landwehr, Steinhagen
60
71
28
51
46
58
76
V: Titanic
Jochen Schulze, Welver
78
41
106
55
43
52
104
V: Lee
Rü-Bru GbR, Wissen
105
92
96
133
85
66
122
V: Talent
Antonius Richter, Salzkotten
156
150
112
146
84
113
V: September
Antonius Richter, Salzkotten
143
118
134
130
129
104
76
Nachfrage im Land verhalten
Am Färsenmarkt kam diesmal wiederum eine gute Qualität in der Breite zum Auftrieb. Es zeigte sich jedoch von Anfang an, dass gerade gute und sehr gute Rinder wieder vermehrt vor der 2.000 €-Grenze stehen bleiben. Dies führte dann auch dazu, dass der mittlere Preis auf 1.552 € zurückgegangen ist. Dennoch ist es bei drei Färsen gelungen, den Zuschlag erst bei 2.300 € zu gewähren. Diese drei Färsen gehen an einen italienischen Großkunden, der sich an diesem Tage in Krefeld mit allerbesten Färsen versorgen konnte. Die drei Spitzenfärsen hatten allesamt Schauqualität. In der Reihenfolge des Auftriebs war dies eine Ferrari-Tochter von Rainer Thoenes, Kalkar, eine Doorman-Tochter der Alois & Andreas Landwehr GbR, Bergisch Gladbach, sowie eine Beacon-Tochter aus der GbR von Heribert & Brigitte Peters aus Erkelenz. Am Markt deutlich positiv aufgefallen sind weitere Ferrari-Töchter, die immer wieder das bekannte stabile Vererbungsmuster dieses RUWCLASSIC-Bullen untermauern. Aber besonders zu erwähnen sind die zahlreichen Huntelaar-Töchter, die sich als allerbeste Färsen zeigen. Schade, dass dieser wertvolle Vererber CDH-positiv ist. Sperma – auch gesext – ist verfügbar und kann sicherlich bei gezielter Anpaarung für weitere tolle Verkaufsfärsen eine Spitzengenetik liefern.