In diesem Jahr fand am Samstag, den 09.11.2019, ein Jungzüchterworkshop im neuen Vermarktungszentrum der Rinder-Union West eG in Fließem statt. Der Vorstand der RUW-Jungzüchter e.V. organisiert alle zwei Jahre Workshops zur Weiterbildung ihrer Jungzüchter. Dabei wechseln immer die Themen und der Schwierigkeitsgrad. Das diesjährige Thema beinhaltete die Schwerpunkte Waschen, Bettenbau und Clipping. Ein Kalb oder ein Rind auf einen Wettbewerb vorzubereiten und dort zu präsentieren, ist keine leichte Aufgabe und will geübt sein. Dazu hatten die 15 Jungzüchter an diesem Tag die Gelegenheit. Um bei einer Schau erfolgreich zu sein, wird im Vorfeld viel Zeit und Arbeit in das Tier investiert. Aber wie bereite ich mein Rind richtig für einen Vorführwettbewerb vor? Wie baue ich das Bett am Schautag? Diese und viele weitere Fragen konnten am Workshoptag geklärt werden.
Muss man das Waschen üben?
Patrick Hartmann, der viele Jahre selbst als Jungzüchter an Wettbewerben teilgenommen hat, war als Referent engagiert. Der Tag begann zunächst mit dem Waschen der Tiere. Viele denken sich wahrscheinlich, was gibt es da zu üben? Doch das Waschen ist die wichtigste Grundlage für ein optimales Scherbild. Das Waschen sollte mehrmals vor dem Scheren erfolgen. Das Kuhshampoo „Orvus“ macht das Fell fettfrei, allerdings wirkt es auch austrocknend auf die Haut, sodass man zwischendurch auch ein mildes Shampoo verwenden sollte. Weiterhin ist zu beachten, dass man das Tier auf einen rutschfesten Untergrund stellt. Dann arbeitet man sich von den Beinen, über Bauch, Rücken bis hin zum Kopf vor. Anschließend wird das Shampoo aus dem Fell mit klarem Wasser ausgewaschen. Alle Jungzüchter wuschen eifrig an den ihnen zur Verfügung gestellten Tieren.
Wie bettet es sich am besten?
Während die Tiere trocknen konnten, zeigte Patrick Hartmann alle wichtigen Parameter zum Aufbau der Betten an einem Schautag. Auch hier gibt es gewisse Kriterien, die man beim Vorbereiten des Bettes beachten muss. Wichtig ist, dass pro Rind ein Liegeplatz von 2 m zur Verfügung steht, sodass das Tier sich bequem hinlegen und wieder aufstehen kann. Dieser sollte zudem frei von Kot und Urin sein, damit es auch stets sauber bleibt. Zunächst wird eine Strohschicht aus ca. 30 cm locker aufgeschüttelt. Darüber werden Sägespäne direkt auf dem Stroh verteilt und verdichtet, sodass Urin und andere Flüssigkeiten durchsickern können und ein Aufsaugen ermöglicht wird. Darauf folgt eine zweite Schicht Stroh (ca. 10-12 cm)und eine weitere Schicht Sägespäne. Die Kanten des Bettes mit einem Strohbrett begrenzen und verdichten.
Ran an die Schermaschinen
Gut gestärkt folgte nach der Mittagspause das Clippen – dabei wurde alles rund um das Scheren bis zum Schauauftritt erklärt. Zunächst gilt es, sich einen Überblick über das Rind zu verschaffen, d.h. wie verlaufen die Wuchsrichtungen des Haarkleides, welche Partien sind zu betonen, welche Körperregion wird mit welchem Schermesser geschoren und vieles weitere lernten die jungen Teilnehmer. Unter Anleitung von Patrick Hartmann durften die Jungzüchter dann selbst an die Schur eines Rindes ran. Zum Schluss folgte der Feinschliff – die Top- und Bottomline der Tiere. Auch hier erklärte der Referent alles genau und was es zu beachten gilt. Anschließend übten unsere Jungzüchter sich daran, dies selbst an ihrem Tier zu erstellen – mit Erfolg, wie wir finden.
Vielen Dank an Patrick Hartmann, der unseren Jungzüchtern alles vom Waschen, über Bettenbau bis hin zum Clippen erklärt und vorgemacht hat.
Ein großes Dankeschön geht auch an den Betrieb Lemmer-Hamper, Lahr und Markus Peters, Arzfeld, die uns ihre Tiere zur Durchführung des Workshops zur Verfügung gestellt haben.
Es war ein sehr erfolgreicher und lehrreicher Tag für unsere Jungzüchter. Wir hatten viel Spaß mit euch und freuen uns, euch bei den Wettbewerben in den kommenden Jahren begrüßen zu dürfen.