Jungzüchterfahrt 2008 – Bonjour Paris
Die Tour begann um 21 Uhr in Münster, wo die ersten Reiselustigen den Bus bevölkerten. Weitere stießen in Krefeld und bei Koblenz hinzu. Nach einer langen und ruhigen Busfahrt wurde dann erst mal gemütlich gefrühstückt. Dann startete das eigentliche Programm der Tour mit der Besichtigung des ersten von drei Holstein-Zuchtbetrieben. Standort des Betriebes, der 70 Kühe hält und 107 ha Flächen bewirtschaftet, war der direkt am Atlantik gelegene Ort Tardinghen, welcher sich wiederum in der Nähe von Calais befindet. An dieser Stelle im Norden Frankreichs ist es über den Atlantik nach England nur noch ein Katzensprung. Hier bekamen wir einige Kühe und Bullenmütter von ausgesprochen hoher Qualität zu sehen. Bei einem anschließenden kurzen Marsch zum nahegelegenen Atlantik ließen wir uns dann noch etwas Seeluft um die Nasen wehen.
Als nächstes steuerten wir einen Betrieb in Richtung des Landesinnern in Quelmes an, wo drei Brüder eine Herde von 85 Kühen und 160 ha Fläche managen. Auch hier gab es einiges zu sehen. Neben modernen Tiefstreuställen sowohl für die Kühe als auch fürs Jungvieh führte man uns voller Stolz den „Star“ des Betriebes vor, nämlich eine 1,66 m große Mateo-Tochter, hinter welcher der ein oder andere Mitgereiste komplett verschwand. Nebenbei wurden wir hier mit einer regionalen Spezialität (Apfelwein) verköstigt.
Die nächste und letzte Etappe des ersten Reisetages war ein Betrieb in Montigny-en-Cambrésis mit 50 Kühen und 138 ha, der über einen überaus großräumigen und modernen Tiefstreustall verfügte. Dieser Betrieb hatte ebenso wie die beiden zuvor besichtigten Betriebe eine gut strukturierte Herde mit auffälligen Kuhfamilien und sehr guten Einzeltieren. Allerdings legte der Betriebsleiter hier (im Gegensatz zu den anderen beiden Betrieben) bei der Zucht sein Hauptgewicht auf die Milchleistung.
Der erste Tag endete dann in Paris, wo wir uns bis zum Ende der Reise aufhalten sollten. Einige von uns hatten noch genug Energie, sich das Pariser Nachtleben zu Gemüte zu führen.
Der nächste Tag bot dann vor allen Dingen eines: Kultur pur. Angefangen mit einer professionell geführten Stadtrundfahrt, die uns an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten (Eiffelturm, Place de la Concorde,....., den französischen Staatspräsidenten haben wir leider um ein Haar verpasst!!) vorbeiführte, stand der restliche Tag zur freien Verfügung. Allerdings war es schier unmöglich, die gesamte Innenstadt (der Stadtkern besteht aus 20 sogenannten Quartiers und hat 2,1 Millionen Einwohner) an einem einzigen Tag zu besichtigen, so dass sich einzelne Gruppen mit unterschiedlichen Zielen bildeten. Am Abend ging es dann zurück ins Hotel, wo man sich in „gemütlicher Runde“ zusammenfand.
Der nächste und letzte Reisetag beinhaltete den Besuch des „Concours Général Agricole“ auf dem Pariser Messegelände. Bei der Veranstaltung handelte es sich um eine riesige Messe rund um die Landwirtschaft und deren Produkte. Hochinteressant waren vor allem die Tierschauen und -Ausstellungen. Hier wurden neben den uns so vertrauten Holsteins auch eine Vielzahl französischer Landrassen und natürlich die in Frankreich sehr bedeutsamen Fleischrassen präsentiert. Beindruckend war vor allem die Professionalität und Ruhe, mit der die Züchter ihre Vierbeiner vorführten. Gerade bei der Holsteinschau waren diese Eigenschaften aber auch unbedingt notwendig, schließlich dauerte allein das Richten von rund zwanzig Rotbunten in zwei Klassen beinahe zwei Stunden. Trotzdem war die gesamte Veranstaltung eine rundum kurzweilige Sache, insbesondere für die wahren Genießer unter uns. Ein Traum für jeden Käseliebhaber, gab es auf dieser Messe hierfür doch eine eigene Halle. Wenn man beim Betreten dieser Halle nicht durch den etwas würzigen Geruch abgeschreckt wurde, kam man hier voll auf seine Kosten. Spätestens jetzt musste man das „savoir vivre“ (zumindest in kulinarischer Hinsicht) verstanden haben.
Nach so vielen Eindrücken mussten wir dann leider gegen 16 Uhr die Heimreise antreten. Bei der Ausreise aus Paris wurden wir dann nochmals mit den wahren Ausmaßen dieser Stadt vertraut gemacht, deren Peripherie rund 9 Millionen Bewohner beherbergt. Somit kommt die „Ile de France“ (Zentrum und Peripherie) auf rund 11 Millionen Einwohner!
Die Rückfahrt gestaltete sich zu einem überaus angenehmen und fröhlichen Ereignis, nicht zuletzt wegen des trockenen Humors unserer beiden Chauffeure, die uns sowieso während der gesamten Tour richtig ans Herz gewachsen waren. Insgesamt war die Fahrt von einer richtig guten Stimmung geprägt, so dass für viele von uns die nächste Jungzüchterfahrt schon fest einkalkuliert ist.
Einige Fotos von der Fahrt könnt Ihr Euch hier anschauen und runterladen: fotoalbum.web.de/gast/hein.schulte/RUW-JZ_Paris_2008
Weitere Fotos erscheinen in Kürze!
Wer einzelne Fotos in hoher Auflösung haben möchte, wendet sich bitte an Christine Maßfeller (Tel.: 0251 - 92 88 238, E-Mail: chmassfeller@ruweg.de)