RUW-Jungzüchtertag professionell wie nie
Die Vorbereitungen auf die Wettbewerbe fanden in diesem Jahr auf einem bislang unerreicht hohen Niveau statt, was sich nicht nur beim Vorführen widerspiegelte, sondern auch in der Qualität der hergerichteten Tiere. So war diesen deutlich anzusehen, wie viel Zeit und Mühe bereits im Vorfeld der Veranstaltung investiert worden war, um für den großen Moment des Präsentierens im Ring gerüstet zu sein. Dies blieb allerdings nur einer von vielen Punkten, in denen die Jungzüchter an diesem Tag überzeugten. Erstaunlich waren vor allem auch die Ruhe und scheinbare Gelassenheit sowie die Präzision, welche die meiste Zeit das Geschehen im Ring prägten. Die überwiegende Zahl der Vorführer war hochkonzentriert bei der Sache. Unruhen und Nervosität waren kaum spürbar, was bei einer solchen Veranstaltung ganz und gar nicht selbstverständlich ist. Besonders lobenswert müssen die Leistungen der Bambinos erwähnt werden, die wieder einmal mit kaum zu überbietender Professionalität ihre Kälber präsentierten und damit nicht nur das Preisrichterteam (Juliane Wentrot und Dirk Hassbargen aus Ihlow), sondern auch das Publikum faszinierten. In dieser Altersklasse der sechs- bis elfjährigen siegte die elfjährige Svenja Wenzel aus Ennepetal durch ihren souveränen und fehlerfreien Auftritt vor dem siebenjährigen Hendrik Schulte aus Ense, der als einer der jüngsten Teilnehmer durch sein außerordentliches Geschick und gekonntes Auftreten hervorstach. In der zweiten Alterklasse (12-15 Jahre) sicherte sich Maren Hedfeld (15) aus Kierspe, die in allen Punkten ihrer Leistung überzeugte, den Siegertitel. Reservesiegerin in dieser Kategorie wurde die vorführerfahrene Theresa Theunissen (12) aus Wipperführt.In der Altersklasse der 16- bis 18-jährigen errang der sieggewohnte Vorführprofi Lennert Landwehr (16) aus Steinhagen wie auch im letzten Jahr in der entsprechenden Altersklasse den Siegertitel. Dahinter folgte Nici Nosbisch (18) aus Niederweis als Reservesieger. Die letzte Altersklasse (19-28) entschied der amtierende Bundessieger Johannes Diehl (22) aus Erzenhausen für sich. Seine Fähigkeiten hatten ihn auch schon beim letzten RUW-Jungzüchtertag zum Siegertitel geführt. Stefanie Wenger (22) aus Kierspe wurde Reservesiegerin.
Tierbeurteilungs- und RangierwettbewerbIm Rahmen des Tierbeurteilungs- und Rangierwettbewerbs waren die JungzüchterInnen dazu eingeladen, mit Hilfe der offiziellen linearen Merkmale des DHV e.V. eine Kuh zu beschreiben und anschließend anhand der Merkmalskomplexe Milchtyp, Fundament, Körper und Euter einzustufen sowie eine Gruppe von sechs Kühen zu rangieren. Diese anspruchsvolle Aufgabe verlangte den TeilnehmerInnen einiges Feingefühl ab, denn schließlich bildet diese Art der Exterieurbeurteilung auch die Grundlage für die Zuchtwertschätzung. Insgesamt nahmen 60 JungzüchterInnen teil. Es gab sowohl eine Einzel- als auch eine Mannschaftswertung. Für viele wurde dieser Wettbewerb als Möglichkeit genutzt, das eigene Einschätzungsvermögen zu überprüfen und die Kenntnisse auszuweiten.In der jungen Einzelklasse (bis 17 Jahre) hatte die 15-jährige Vera Lehmann aus Neukirchen-Vluyn den besten züchterischen Blick. Dahinter folgte Kim Bergmann (12 Jahre) aus Borken. Matthias Daun (22) aus Hörscheid konnte in der älteren Klasse (ab 18 Jahre) wie schon im Vorjahr das höchste Ergebnis erzielen. Konrad Ebert (23 Jahre) aus Kürten belegte den zweiten Platz.